Hamburger Fecht-Club

Deutsche Meisterschaften der Junioren in Moers

Determann enttäuscht über Vorrunden-Aus; Knapp vom WSV bester Hamburger; „Team Hamburg“ auf einem 12. PLatz

Der HFCer Marius Determann erhoffte sich schon einen Platz unter den ersten 64 von 96 Startern bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften der Junioren in Moers. Auch HFC-Jugendwart Sascha Wöllert, der diesmal in offizieller Mission des Hamburger Fecht-Verbandes die Junioren Determann, Jonas Gorgis (TSG Bergedord) und Chritoph Knapp (Walddörfer SV) begleitete, rechnete mit einem guten Abschneiden „seines“ HFCers: Zeigte er doch beim letzten Juniorenturnier „Hamburger Michel“, dass er auch mit den Leistungsfechtern aus Osnabrück mithalten kann. Die Vorrunde begann denn auch vielversprechend. 5:1 und 5:3 siegte er in einer starken Vorrunde mit Kaderfechtern und dem letztjährigen Jugend-A-Meister Truber aus Potsdam, gegen den Determann dann auch verlor. Drei Siege in der 7er-Vorrunde mussten her, um sicher in die Direktausscheidung der besten 64 zu kommen. Und im Vorletzten Gefecht, sah es danach aus, als würde dieser gelingen: 4:0 führte Determann gegen einen Fechter aus Burgsteinfurt. Plötzlich verließ Marius seine Linie, griff unkontrolliert und unnötig an, kassierte einen Gegentreffer nach dem anderen. Für seinen an der Planche stehenden Betreuer 3 Minuten des Schreckens und Haare-raufens: in diesen 3 Minuten verlor Determann nicht nur das Gefecht sondern auch die Chance auf die Teilnahme im 64er-Feld.
Jonas Gorgis (Bergedorf) konnte kein Gefecht gewinnen und schied ebenso in der Vorrunde aus. Allerdings konnte man bei ihm viel Potenzial erkennen. Wöllert: „Jonas kann vor allem Anweisungen gut aufnehmen und umsetzen. Er ist noch im Aufbau und muss vor allen Dingen im Bereich Athletik dazugewinnen.Wichtig ist, dass er mehr aus sich heraus kommt und aggressiver ficht. Er ist oft zu nett und lässt viele Chancen aus.“
Christoph Knapp (WSV) konnte nach ansprechender Leistung in der Vorrunde (3 Siege) als 48. in die DA der letzten 64 einziehen. Im ersten DA-Gefecht lag er schnell zurück, konnte sich dann aber herankämpfen und führte zwischenzeitlich mit einem Treffer. Doch nach einer kleinen Pause, machte Christoph zu wenig und überließ dem Gegner aus Tauberbischofsheim das Heft des Handelns und verlor letztlich mit 11:15. Im Hoffnungslauf ein ähnliches Bild. Hinzu kam das Hadern mit den Obmannentscheidungen, die auch für Wöllert nicht immer einleuchtend waren: „Aber trotzdem ist es der Fechter, der die Aktionen macht: und wenn der Obmann diese nicht geben will, darf man sie eben nicht mehr machen. Fünf mal die gleiche Aktion, fünf mal mit der Obmann-Entscheidung gehardert – das geht nicht!“ Christoph schied dann mit einem 54. Platz aus. Ein achtbarer Erfolg, wenn man bedenkt, dass er als A-Jugendlicher noch seine Juniorenjahre vor sich hat. Knapp: „Ich habe die Junioren-Meisterschaften als Vorbereitung und Standortbestimmung gesehen. Für die A-Jugendmeisterschaften im Mai in Hamburg (Sporthalle Hamburg) habe ich natürlich ganz andere Ziele: Ein Platz unter den ersten 32 sollte schon drin sein.“
Knapp und Determann werden im Dezember zum Junioren-Weltcup in Burgsteinfurt fahren.

Die Mannschaftswettbewerbe entwickelten sich am Sonntag zu einem Desaster. Determann focht weit unter seinen Möglichkeiten und auch Knapp erreichte nicht seine Form vom Samstag. Lediglich Gorgis entwickelte sich zum Garanten für die Treffer.
Leider waren nur 12 Mannschaften anwesend, so dass die Startergemeinschaft „Team Hamburg“ gleich gegen starke Teams antreten mussten: Leipzig, Halle und Potsdam. Allesamt Fechtzentren.Gegen Leipzig lag Hamburg schnell 20:3 zurück. Dann kam Jonas Gorgis Stunde:Treffer um Treffer holte er auf. Allerdings sollte Jonas Gorgis Leistungsexplosion nicht ausreichen:Hamburg verlor deutlich mit 22:45.
Noch deutlicher die Niederlage gegen Potsdam: 17:45 verloren die Hamburger hier, auch wenn die Leistungen deutlich besser wurden. Einen Negativrekord erlebte die Hamburger Mannschaft dann gegen Halle/Saale: 13:45 ging die junge Mannschaft baden.
„Das Lehrgeld müssen wir z.Zt. noch zahlen. Wer nicht hinfährt kann weder lernen noch siegen.“ konstatiert Wöllert nicht ohne einen kritischen Blick Richtung Bremen, Schleswig-Holstein und Meck-Pom, die alle nicht gestartet waren. „Lernen wollen wir im Moment, siegen in nicht allzuferner Zukunft. Uns fehlt im Moment die Breite in der Leistungsspitze. Der HFC wird jetzt Partnerschulen ansprechen, um spätestens im kommenden Schuljahr mit Fechtkursen beginnen zu können. Daneben muss das Konkurrenzdenken in Hamburg ein Ende finden. Wir müssen über Fusionen nachdenken. Es kann nicht sein, dass wir uns in Hamburg die Hallen und Trainerzeiten wegnehmen.“