HFC – Gemeinschaft und Erfolg
Viele Hände und viele Freunde sind unser Geheimnis – Text zur 75-Jahr Feier des Hamburger Fecht-Verbands
In den letzten Jahren ist viel geschehen: „Unsere“ Trainingshalle in Groß Flottbek wurde umfangreich saniert, die Wände mit Teppich verkleidet und auf zeitgemäße LED-Beleuchtung umgestellt, sodass wir jetzt sehr gute Trainingsbedingungen haben. Natürlich profitieren wir auch sehr von der barrierefreien Dreifeldhalle mit integrierter Fechttechnik in Horn. Hier zeigt sich die Wertschätzung der Stadt Hamburg für den Fechtsport.
Doch die letzten fünf Jahre waren auch von Herausforderungen für den Hamburger Fecht-Club geprägt. Die Coronakrise beendete den Trainingsbetrieb komplett und stellte alles auf den Kopf, unsere Clubseele Elisabeth (Yule) Begas zog sich altersbedingt aus dem Verein zurück und der Ukraine-Krieg brach aus. Durch unser ukrainisches Trainerehepaar Kentesh sind wir immer direkt am Puls der Zeit – und leiden mit.
Aber es sind auch genau diese Jahre, in denen uns eine Verteilung der Vereinsaufgaben auf viele Schultern gelang. Wir konnten unser anspruchsvolles Kinder- und Jugendtraining in Florett durch eine Vielzahl von neuen Verantwortlichen um ein regelmäßiges Degentraining erweitern. Zum Teil sind aus Jugendlichen Trainer*innen geworden, viele erwachsene Vereinsmitglieder haben sich zu C-Trainer*innen fortbilden lassen, und das Trainerehepaar Wagner verstärkt als A- und B-Trainer/in seit nunmehr fünf Jahren unser Team, sodass wir im Verein in 2025 sehr gut aufgestellt sind.
Es ist großartig zu beobachten, mit welcher Freude und Engagement die Jugend sich im Training bewegt. Sie, und auch die Erwachsenen, sind zahlreich vertreten und tragen regelmäßig Gefechte im Florett und Degen aus, sie tummeln sich mit Erfolg auf nationalen und internationalen Jugend-, Senior*innen- und Veteran*innenturnieren. Wir erleben in den letzten Jahren einen großen Schub an neuen Mitgliedern, den wir so nicht für möglich gehalten haben. Teilweise stehen an allen Tagen der Woche außer montags Fechter*innen auf der Bahn! Die Halle in Groß Flottbek platzt mittlerweile aus allen Nähten.
Doch auch in Horn ist der HFC vertreten. Hier konnten wir mit einer neuen Sparte mit Rollstuhlfechten ein einmaliges inklusives Angebot für Hamburg schaffen. Jederzeit können Gehbehinderte und/oder Rollstuhlfahrende unter der ruhigen Anleitung von B-Trainer Aziz Ben Smida den Reiz des Fechtsports erleben. Und um sie herum werden dann im Rahmen unseres Freien Fecht-Forums Runden gefochten, ganz unabhängig vom Verein.
Wir gratulieren dem HFV zu seinem Jubiläum – und denken dabei natürlich auch mit Stolz an unser eigenes großes Jubiläum vor nun schon 20 Jahren, das 100jährige Bestehen des HFC. Wir denken an den festlichen Empfang 2005 im Rathaus, an die vielen Glückwünsche, an die Anerkennung für unsere sportlichen Erfolge und an das Lob vom DFB für unsere Turnier-Orga. Aber wir denken vor allem an den Spaß und die Freude, für die unser HFC steht. Denn die gute Stimmung bei den vielen Trainings in der Halle in Groß Flottbek ist das Herzstück unseres Vereins. Aber auch das Jugend-Weihnachtsturnier, die Weihnachtsfeier unter Lampions und das sommerliche Grillfest schaffen eine Verbundenheit unter unseren mittlerweile mehr als 150 Fechter*innen, die ihresgleichen sucht, – aber Hamburgs zweitältestem Fechtverein auch gebührt.
„1905, an einem kalten Wintertag, als neun Herren besten Hamburger Blutes‘ zusammentraten, um im Patriotischen Gebäude der Freien und Hansestadt Hamburg den ersten rein sportlichen Verein für Fechten aus der Taufe zu heben…“, zitiert ein Chronist des Fechtsport-Magazins die pathetische Formulierung aus der Gründerzeit des HFC. Ernst Röthig, Tim Gerresheim, Elisabeth Begas, die Ehepaare Wendt, Salefsky und Kentesh sind die Namen, denen nicht nur der HFC, sondern insgesamt der Fechtsport in Hamburg viel verdankt.
Unser Blick in die Zukunft ist zuversichtlich und hoffnungsfroh! Mit Elan und Ehrgeiz blicken wir auf die sportlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen, die auf uns zukommen werden, und wünschen diese Tatkraft auch allen anderen Vereinen in unserem Verband, in unserer schönen Stadt.
Für den HFC Kerstin Werner und Fynn Kraft
